Feuerwehr

Schwarzenbek

Integrierte Regionalleitstelle Süd

Dienstag, 17.01.2006 12:55 von Jan Piossek

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Am 1. März nimmt eine der modernsten Leitstelle Deutschlands ihren Betrieb auf: Die "Integrierte Rettungsleitstelle Süd" (IRLS-Süd) in Bad Oldesloe. Die 16 Disponenten werden die erwarteten etwa 60000 Einsätze der 224 freiwilligen Feuerwehren, der Rettungsdienstes und des Technischen Hilfswerkes im Kreis Herzogtum Lauenburg und im Kreis Stormarn leiten. 1,1 Millionen Euro haben die Partner in die Leitstelle investiert.

"Es geht in den Endspurt, wir werden vor dem geplanten Termin fertig und können die neue Technik dann im Probebetrieb noch ausführlich testen", erklärte Markus Hilchenbach, der Leiter der IRLS-Süd, jetzt der Lauenburgischen Landeszeitung. Mit Hilchenbach haben vor allem die lauenburgischen Feuerwehrleute jetzt endlich einen kompetenten verantwortlichen Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Leitstelle bekommen. Hilchenbach war bereits als Jugendlicher beim Roten Kreuz aktiv, wurde dann später Rettungsassistent und Ausbilder. Er flog zwölf Jahre lang an Bord eines Rettungshubschraubers mit und arbeitete zuletzt bei der Berufsfeuerwehr in Siegen/Nordrhein-Westfalen. Mit seiner Familie ist er dann in den Norden gezogen, nachdem er die bundesweite Stellenausschreibung gewonnen hatte. "Wir sind zufrieden, fühlen uns in der neuen Leitstelle und bei deren Leiter gut aufgehoben", sagt Schwarzenbeks Wehrführer Martin Schröder.

Hilchenbach legt großen Wert auf eine optimale Ausbildung seiner Disponenten. Alle haben mittlerweile den Lehrgang zum Zugführer an der Landesfeuerwehrschule besucht. Künftig hospitieren die Disponenten, so weit es der Schichtbetrieb zulässt, auch bei der Lübecker Berufsfeuerwehr auf dem Einsatzleitwagen. So sollen sie vor Ort mehr praktische Erfahrung sammeln. Eine Ausbildung zum "Führer von Verbänden" sieht Hilchenbach als Ziel. "Die moderne Technik ist in einer Leitstelle nicht alles. Es kommt auch viel auf Taktik an", sagt Hilchenbach. Die Disponenten sollten wissen, wie die verschieden großen Einheiten der Feuerwehren an einer Einsatzstelle arbeiten.

Etwa 1000 Fahrzeuge der verschiedenen Organisationen sind im Rechner der Leitstelle enthalten. Disponent Günter Schütz hat den Rechner, der allein einen Arbeitsspeicher von zwei Gigabyte hat, ein Jahr lang mit den Daten "gefüttert". "Jetzt geht es um nur noch um Details, die uns das Leben am Tisch künftig erleichtern werden", sagt Schütz. Unter anderem arbeitet er gerade Übersichtspläne besonderer Objekte in den IRLS-Rechner ein, damit die Disponenten etwa bei Großbränden nachrückenden Kräften von außerhalb schon Hinweise auf Wasserentnahmestellen oder weitere Zufahrten geben können. Rund um die Uhr sind mindestens zwei Disponenten aktiv, jeweils einer aus jedem Landkreis. "So können sich die Kollegen mit den spezifischen örtlichen Kenntnissen gut ergänzen", sagt Schütz. Hilchenbach plant zudem, die neuen Kollegen im praktischen Dienst auf dem System zu schulen.
Die Software läuft an den vier Haupt-Arbeitsplätzen sowie auf einem abgesetzten Leitplatz für größere Ereignisse, auf vier Bildschirmen. Schon während der Bearbeitung der über den Notruf 112 ab dem 1. März ausschließlich nur noch in Bad Oldesloe eingehenden Meldungen, können die Disponenten die Alarmierungen starten. Günter Schütz hat das System so gestaltet, dass zwischen Stormarn und dem Herzogtum umgeschaltet werden kann. Nach der Eingabe des Einsatzortes und des Stichwortes schlägt das System automatisch Kräfte vor. Benötigt man dann beispielsweise zusätzlich eine weitere Drehleiter, einen Rüstwagen oder wasserführende Fahrzeuge, können die über zusätzliche regionale Links geladen werden, ohne umständlich im gesamten System suchen zu müssen.

 

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